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Raus aus der Grauzone! Wege aus der Diskriminierung.

Das Bündnis Faires Brandenburg veröffentlicht seinen Entwurf für die Zielevereinbarung der LSBT - Community Brandenburgs mit dem Land Brandenburg. Der Landesverband für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* möchte noch einmal allen Interssierten Gelegenheit bieten an dieser Vereinbarung teilzuhaben.
Der Landesverband freut sich auf Ihre/ Eure Diskussionsbeiträge. Nutzt die Kommentarfunktion.

Zielevereinbarung der LSBT - Community Brandenburgs mit dem Land Brandenburg


ENTWURF

Raus_aus_der_Grauzone_-_Entwurf.pdf
Das Bündnis Faires Brandenburg fordert den Dialog mit Gesellschaft, Kommunen, Politik und Kultur, um Wege aus der  Diskriminierungssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* zu finden. Prävention zu sexueller und seelischer Gesundheit soll zielgerichtet mit der jeweiligen individuellen Lebenssituation queerer Menschen in Einklang gebracht werden. Aufklärung über nicht – heterosexuelle Lebensweisen muss ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders sein. Communityarbeit muss als wichtige soziale Arbeit wahrgenommen werden. Ehrenamtliches, zivilgesellschaftliches Engagement muss gestärkt werden. Nichtheterosexuelle Kultur ist für das gesellschaftliche Miteinander und das gegenseitige Lernen von Respekt unabdingbar.

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen und diese Forderungen in einen definierten Zieleprozess überzuleiten, hat das Bündnis Faires Brandenburg ein Diskussionsprozess mit den Bündnispartnern und der LSBT - Community aus Brandenburg geführt. Dieser Diskussionsprozess hat seine Ursprünge im Programm - Fair Brandenburg 2012 / Zwölf Punkte gegen Diskriminierung und für mehr Bürgerrechte – aus dem Jahr 2007. Um eine möglichst breite Basis für das jetzt vorliegende Programm zu erreichen, wurde mit vielen Einzelpersonen und LSBT - Initiativen ein intensiver Dialog über Einzelgespräche geführt. Die Erfahrungen einzelner Vereine aus ihrer Arbeit wurden in diesem Zieleprozess berücksichtigt. In Foren, wie bei gayBrandenburg ist auf diesen Prozess ebenso Einfluss genommen worden. Das Programm ist über zwei Mitgliederversammlungen des Bündnisses Faires Brandenburg und über das Landesnetzwerktreffen abgestimmt worden. (Vorraussichtlich bzw. passiert: 1. Mitgliederversammlung des Bündnisses Faires Brandenburg 27. Februar 2011 + Netzwerktreffen AndersARTiG e.V.  20. März 2011 + Mitgliederversammlung des Bündnisses Faires Brandenburg 27. März 2011)

Der Zieleprozess stellt Forderungen sowohl an die Landesregierung und die Gesellschaft, als auch an die Bündnispartner. Er ist die Grundlage für Forderungen der LSBT - Community gegenüber Parteien und kommunalen Entscheidungsträgern.

Der Zieleprozess wird fortlaufend weiterentwickelt. Auf aktuelle Entwicklungen in der Gesellschaft wird eingegangen und mit neuen und bewährten Projekten reagiert. Der Zieleprozess ist die Grundlage für eine transparente Arbeit der beteiligten Vereine, Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen.

Das vorliegende Ergebnis soll den Weg zu einer offeneren und freieren Gesellschaft in Brandenburg ebnen.

Forderungen und Ziele

Beschreibung der Forderungen im Zieleprozess. Diese sind unterteilt nach einzelnen Gebieten. Dabei ist versucht worden alle im LSBT – Bereich von Diskriminierungen betroffenen Gruppen zu berücksichtigen. Außerdem wurden verschiedene Zielgruppen definiert. Verschiedene gesellschaftliche Themen haben ebenso Berücksichtigung gefunden, wie die Einbindung der LSBT – Community vor Ort.

Diversity Management
•    Förderung der Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* im alltäglichen Leben
•    Unterstützung szenenaher und bürgernaher Projekte, die den Gedanken des solidarischen Miteinanders verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Minderheiten weitertragen.
•    Unterstützung landesweiter Kampagnen zur Gleichstellung und LSBT - Community - Arbeit

Rechtliche Gleichstellung
•    Anerkennung des Bündnisses Faires Brandenburg  als Ansprechpartner der Landesregierung bei Gesetzgebungsverfahren
•    Das Land Brandenburg unterstützt Bundesratsinitiativen zur Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der heterosexuellen Ehe. Beispielsweise beim Adoptionsrecht und der Erbschafts- und Einkommenssteuer.
•    Das Land Brandenburg fordert die Antidiskriminierungsklausel gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes

Bildungsarbeit
•    Definierung obligatorischer Bildungsinhalte zum Thema Homosexualität. Aufklärungsprojekte zu LSBT – Themen werden organisatorisch, personell und finanziell unterstützt.
•    Herstellung von Qualitätsstandards zur Evaluierung des Themas „Vielfalt der Lebensweisen – Homosexualität“ in der Bildungs- und Jugendarbeit, sowie bei der Berufsausbildung und obligatorischen Fortbildungen.
•    Prävention zu sexueller und seelischer Gesundheit ist Teil der Bildungsarbeit
•    Das Bildungsministerium ist organisatorisch und finanziell zu LSBT - Themen eingebunden

Schaffung eines Netzwerkes für schwule, lesbische und transsexuelle Jugendliche
•    Schaffung von Angeboten zur gemeinsamen Freizeitgestaltung in queeren Communities
•    Präventionsangebote zu sexueller und seelischer Gesundheit. Wahrnehmung und Einbindung der Alltagsbewältigung lesbischer, schwuler und trans* - Jugendlicher
•    Schaffung eines Online – Netzwerkes der queeren Jugend - Brandenburg

Senior_innenarbeit
•    Sensibilisierung in der Betreuungsausbildung
•    Unterstützung der Netzwerke für Lesben, Trans*, Bisexuelle und Schwule im Alter
•    Dialog zwischen den verschiedenen Generationen herstellen

Regenbogenfamilien
•    Das Land Brandenburg fordert das Recht auf Adoption für schwule und lesbische Paare
•    Qualifizierung von Beratern und Erstellung von Beratungsleitfäden
•    Förderung von Beratungsangeboten zu Coming - out und Regenbogenfamilien
•    Sensibilisierung von Erziehern und Überarbeitung von Unterrichtsmaterialien
•    Hilfsangebote bei Regenbogenfamilien und Kinderwunsch

Integrationspolitik
•    Initiierung und Begleitung eines Dialogs zwischen Integrationsbeauftragten, Migranten - Organisationen und Lesben- und Schwulenverbänden
•    Förderung von Aufklärungskampagnen zum Thema Homosexualität
•    Hilfe für schwule und lesbische Opfer von innerhäuslicher und innerfamiliärer Gewalt und Zwangsverheiratung
•    Obligatorische Thematisierung von Homosexualität in Sprach- und Integrationskursen
•    Sensibilisierung der Mitarbeiter_innen in den Ausländerbehörden
Erinnerungskultur im öffentlichen Raum
•    Aufarbeitung schwuler, lesbischer und Trans* Geschichte in Brandenburg und Berlin
•    Repräsentation schwuler und lesbischer Geschichte und Kultur auf Gedenktafeln, Straßenschildern und Denkmälern
•    Wir fordern eine würdige Ausgestaltung des Gedenkparks KZ – Außenlager Klinkerwerk
Trans* - Arbeit in Brandenburg
•    Schaffung von Selbsthilfestrukturen
•    Dialog mit gesellschaftlichen Strukturen, um eine Sensibilisierung zu dem Thema zu erreichen
•    Weiterverweisungskompetenzen herstellen

HIV/ Aids bei Männern, die Sex mit Männern haben
Der Zieleprozess zu HIV/ Aids wird über die Initiative Brandenburg - Gemeinsam gegen AIDS  und deren AG 4 und AG 1 definiert. Das Bündnis Faires Brandenburg ist in diesen Zieleprozess eingebunden.
Visualisierung des Themas Homosexualität
•    Unterstützung von Projekten zur Sichtbarmachung lesbischer, schwuler und Trans* Lebensweisen
•    Einbindung von LSBT - Projekten zur Prävention, Beratung, Aufklärung und Selbsthilfe in kommunale und gesellschaftliche Strukturen

Vielfalt vor Ort
•    Unterstützung bei Konzeption, Finanzierung und Organisation regionaler Gruppen, Initiativen, Vereine und Einzelpersonen, die im nicht-heterosexuellen Kontext Angebote unterbreiten.
•    Ehrenamtlich Engagierte werden in ihrer Arbeit wertgeschätzt. 
•    Entwicklung und Weiterführung des Dialogs zwischen den regionalen Gruppen, Vereinen, Einzelpersonen und Initiativen und kommunalen, gesellschaftlichen und politischen Trägern
•    Förderung  von Supervisionsangeboten für ehrenamtlich Engagierte
•    Einrichtung einer Schiedsstelle oder eines Ombuds-Mannes oder –Frau für ehrenamtlich Engagierte
•    Einbindung kommerzieller Strukturen und Anbieter als Teil der LSBT-Community-Arbeit

Queere Kultur in Brandenburg
•    In Zusammenarbeit mit kommunalen Trägern werden nicht-heterosexuelle Kulturangebote unterbreitet.
•    Schwule, lesbische und trans* Künstler_innen werden durch das Bündnis Faires Brandenburg unterstützt.
•    Queere Events des Landes werden konzeptionell, organisatorisch, personell und finanziell begleitet und unterstützt.

Informationsangebote der LSBT - Community für queere Menschen in Brandenburg
•    Platzierung und Verankerung zielgruppenspezifischer Angebote zur Prävention, Beratung, Politik und Kultur in den Communities.
•    Umsetzung eines umfassenden Konzeptes zur Information mit dem Ziel Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans* in der Fläche Brandenburgs sicher zu erreichen.
•    Unterstützung und Förderung von Online-Angeboten und Printmedien, die das breite Spektrum der verschiedenen Angebote der LSBT - Community abdecken.
Politische Teilhabe in und außerhalb der LSBT – Community
•    Meinungsbildungsprozesse innerhalb der LSBT – Community werden ermöglicht und dargestellt
•    Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und gesellschaftlichen Bündnispartnern

Homophobe Gewalt
•    Unterstützung von Projekten zur Beratung und Hilfe für Opfer homophober Gewalt
•    Entwicklung von Präventionskonzepten, um homophober Gewalt zu begegnen
•    Erfassung von Straftaten mit homophobem Hintergrund und einer Analyse der Lebenssituation nicht-heterosexueller Menschen in Bezug auf Alltagserfahrungen und seelische Gesundheit



Umsetzung durch Projekte der Bündnispartner und LSBT – Community Brandenburgs
Brandenburgs LSBT – Community hat eine Vielfalt von Projekten zur Antidiskriminierungsarbeit, zur Prävention, Beratung und Hilfe bei Themen wie sexuelle und seelischer Gesundheit und im Beeich der nichtheterosexuellen Kultur, sowie bei zielgruppenspezifischen Informationsangeboten zu bieten. Diese sollen über den Zieleprozess gebündelt und unterstützt werden. Dabei setzt man auf ein dezentrales – fachlich – methodisches Konzept.

Informationsangebote der Bündnispartner
•    www.gayBrandenburg.de
Nachrichten über Veranstaltungen, Politik und Kultur aus Brandenburg. Ratgeberseiten mit verschiedenen Hilfs-, Beratungs-, und Präventionsangeboten. Politische Teilhabe der verschiedenen queeren Strukturen ist über Kommentarfunktion sichergestellt. LSBT – Strukturen des Landes sind sichtbar.
•    www.queerlausitz.de
Nachrichten aus der Region Lausitz. Mobilisierungsportal für die schwule und lesbische Szene der Region.
•    Gegenpol
Das unabhängige Szenemagazin Gegenpol für Brandenburg und Mitteldeutschland berichtet monatlich aus und über die queere Szene in Brandenburg. Eine überregionale Berichterstattung über Brandenburg hinaus ist gesichert. Projekte aus Brandenburg werden in ihrer Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.
•    Soziale Netzwerke
Social Networking über Facebook und Gayromeo ist organisiert. Synergieeffekte durch Vereins- und Projekt- übergreifende Zusammenarbeit unterstützt Öffentlichkeitsarbeit der Projekte und bewirkt eine Steigerung der Akzeptanz in den einzelnen Communities.
•    Newsletter
Multiplikator_innen, Interessierte und Presse werden regelmäßig über die Entwicklung der queerer Szene informiert und darüber in die LSBT – Arbeit eingebunden.
•    Vor Ort – Aktionen
Bei Infoständen bei Stadtfesten und ähnlichem, wird eine möglichst breite Vielfalt der LSBT – Community Brandenburgs dargestellt. Angebote werden weitervermittelt.
•    Öffentlichkeits- und Pressearbeit
Den Bündnispartnern stehen diverse Presseverteilerlisten zur Verfügung, die sowohl die Presse in Brandenburg erreichen, als auch queere Medien der Bundesrepublik. Weiterhin stehen Verteilerlisten gesellschaftlicher und kommunaler Träger Brandenburgs zur Verfügung.
Stories über wichtige Ereignisse und Personen der schwul-lesbischen Szene in Brandenburg werden weitervermittelt.
Ausstellungen im Rahmen der Antidiskrimierungsarbeit in Brandenburg
Im Rahmen des LOVE SEX SAFE  Programms stehen mehrere Ausstellungen den Bündnispartnern zur Verfügung.
•    Du kannst alles sein!
•    Coming-out in Dallow
•    Sollen sie uns doch sehen!
•    Europa gegen Homophobie
•    Walk Wide Pride

Beratungsangebote zu sexueller und seelischer Gesundheit
•    LOVE SEX SAFE (www.aidshilfe-brandenburg.de)
Präventions- und Netzwerkprojekt zu sexueller und seelischer Gesundheit mit Weitervermittlungskompetenz und Peer-Education.
•    Positiv Wohnen e.V.
HIV/ Aids im Flächenland Brandenburg, Gemeinsam leben mit HIV, Beratung
•    AGNES Lesbisch-schwules Anti-Gewalt-Projekt Brandenburg.
Beratungs- und Hilfsprojekt für Opfer homophober und transphober Gewalt. Angeboten wird Begleitung zu Gerichte und Anwälten, Täter-Opfer-Ausgleich und unter bestimmten Vorraussetzungen Fluchtwohnungen für homosexuelle Jugendliche.
•    Lesbenberatung
Hier schlagen wir das Projekt Zimtzicken aus Potsdam vor, da eine fachlich versierte Beraterin zur Verfügung steht.
•    Transistor
Stammtisch für Trans*-Menschen aus Potsdam ist der bisherig einzige Anlaufpunkt in Brandenburg. Weitervermittlungskompetenzen für Beratungssuchende sollen entwickelt werden.
•    Vier Jahreszeiten
Freizeit-, Beratungs-, und Betreuungsangebote für schwule Männer jenseits der 40.
Queere Kultur
In den letzten Jahren hat sich ein aus Brandenburg nicht mehr wegzudenkendes nicht-heterosexuelles Kulturangebot entwickelt.

•    Queensday
Brandenburgs größtes und subversivstes Tunten-, Transen- und Drag King – Event. Der Queensday ist die Hauptveranstaltung des CSD Potsdam.
•    Schwule Filmnacht
Brandenburgs einziges Festival des nicht-hetero-sexuellen Films.
•    Rainbow Party
Größtes schwul-lesbisches Partyevent der Lausitzregion.
•    N8SCHICHT
Schwule-/ Lesben-/ Freunde – Party der Landeshauptstadt mit vielen Auftritten junger Künstler_innen.
•    Tuntenbingo
Äußerst szenenahes Event der Landeshauptstadt.
CSD Veranstaltung in Brandenburg
Neben dem CSD Potsdam hat sich in den letzten drei Jahren auch der CSD Cottbus wieder etabliert und die Queer Days neu gegründet. Das Ziel des Zieleprozesses ist es, die Organisator_innen bei Hilfebedarf zu unterstützen, und somit dafür Sorge zu tragen, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans* im öffentlichen, metropolenfernen Raum sichtbarer werden.
•    CSD Cottbus
•    CSD Potsdam
•    Queer Days (Uckermark)

Du kannst alles sein! (Arbeitstitel)
Das Bündnis Faires Brandenburg initiiert eine dauerhafte, regional verankerte und Multiplikator_innen einbindende Kampagne zur Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit gegenüber LSBT - Lebensweisen in Brandenburg.
•    Plakat-, Flyer- Kampagne
•    Respektbotschafter
•    Präsentation auf Internetseiten
•    Veranstaltungen zu LSBT - Themen in Kommunen und bei politischen Entscheidungsträgern
•    Aktionen in sozialen Netzwerken
•    Aufklärungsprojekte an Jugendeinrichtungen
•    Peer – Education – Projekte zu den Themen Toleranz und Gleichstellung

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