Menschenrechte und traditionelle Werte
(gayBrandenburg-communityTicker) Vom 27. bis 30. Oktober 2011 fand die 15. Jahrestagung der ILGA Europa in Turin (Italien) statt. 343 Aktive aus LSBTI-Organisationen tauschten sich mit europäischen Politiker_innen und Vertreter_innen anderer Organisationen aus 43 Ländern aus. Die jährlich stattfindende Veranstaltung, die sich um die Rechte von Homo- und Transsexuellen kümmert, ist die Größte ihrer Art in Europa.
Colin de la Motte (Sherman von MERSI) vertrat den einzigen brandenburgischen Verein in der ILGA, Katte e.V. Zu seinen Aufgaben bei Amnesty International gehört der Bereich, welcher sich um die Menschenrechtsverletzungen auf Grund sexueller Ideniität kümmert. Dabei vertritt er insbesondere die Interessen der Nicht-Stimmberechtigten.
Carsten Bock, Sprecher von Katte, und Vorstand im Landesverband Bündnis Faires Brandenburg, sieht es als Aufgabe der brandenburgischen LSBT-Community an, die Arbeit in den Teilen von Europa zu unterstützen, in denen Lesben und Schwulen allgemeine Menschenrechte, wie Versammlungsfreiheit oder Demonstrationsfreihet vorenthalten werden. Projekte wie WALK WITH PRIDE oder "Sollen sie uns doch sehen" wurden in der Vergangenheit vom Verein Katte mitorganisiert. "An den Aufgaben wollen wir auch zukünftig festhalten", so Bock weiter.
Die Konferenz zum Thema "Menschenrechte und Traditionelle Werte - Konflikt oder Dialog" beschäftigte sich mit diesen und anderen Fragen in einer Reihe von Podiumsdiskussionen, Workshops und selbstorganisierten Gruppen. Diskutiert wurden in diesem Jahr auch über die Organisation ILGA -EUROPA, die gleichzeitig ihr 15-jähriges Jubiläum feierte, sowie über die Geschichte der europäischen LGBTI-Bewegung und die Herausforderungen der Zukunft.
Die Jahrestagung hat eine Erklärung über die Situation in Nordzypern verabschiedet, das einzige Gebiet in Europa, wo einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen erwachsenen Männern noch kriminalisiert werden. Die diesjährige Jahrestagung erhielt ein Grußwort von Giorgio Napolitano, dem Präsidenten der Republik Italien und genoss die Gunst des italienischen Senats, der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments, dem Minister für Chancengleichheit, der Gemeinde und der Provinz Turin.
Martin K.I. Christensen, einer der 2 Vorsitzenden des ILGA-Europa-Vorstands, sagte:
"Wir sind sehr zufrieden mit der Aufmerksamkeit, welche die ILGA-Europa-Jahreskonferenz von den italienischen Behörden erhalten hat. Eines der Ziele unserer Jahrestagung ist es, unseren Mitgliedsorganisationen in den Gastländern zu helfen. Wir hoffen, dass unsere Konferenz, die Anwesenheit von vielen Aktivisten und Experten auf diesem Gebiet, in Italien dazu führt, eine neue Ära und neue konkrete Maßnahmen einzuführen, die die Rechte der LGBTI Menschen in diesem Land verbessern. Obwohl Italien einer der Gründerstaaten der Europäischen Union und des Europarates ist, wenn es um die Rechte von LGBT-Menschen geht, bleibt es eine der am wenigsten entwickelten Länder in Europa .“
Während der Jahrestagung haben die Vertreter der ILGA-Europe Mitglieder auch neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Fünf neue Mitglieder wurden für eine zweijährige Amtszeit gewählt:
Louise Ashworth (UK)Martin K.I. Christensen (Dänemark)Paulo Corte-Real (Portugal)Sanja Juras (Kroatien)Tanja Lehtoranta (Finnland)
Björn van Roozendaal (Niederlande) wurde als Reserve-Vorstand gewählt.
Die anderen fünf Mitglieder des Vorstands der ILGA-Europa für das nächste Jahr sind:
Gabriella Calleja (Malta)Gregory Czarnecki (Polen)Linda Freimane (Lettland)Kristian Randjelovic (Serbien)Pierre Serne (Frankreich).
Während der ersten Sitzung am 30. Oktober 2011 wählte der Vorstand Gabriella Calleja und Martin K.I. Christensen als Co-Vorsitzende der Geschäftsleitung.
Im nächsten Jahr findet die ILGA-Europe Jahreskonferenz im Oktober 2012 in Dublin, Irland statt und die ILGA Weltkonferenz in Stockholm.Die Konferenz hat Zagreb, Kroatien, als Gastgeberstadt für die Jahrestagung der ILGA-Europa in 2013 bestimmt.
Bilder : ILGA EUROPA