Indianerdorf wird schwules Mekka
[Cancún (Mexiko)] “Schlangengrube” oder “Goldtopf”? Diese Frage könnte man sich über die Gay-Szene insgesamt stellen. Doch konkret stellt sich die Frage in diesem Fall beim mexikanischen Ortsnamen Cancún. Die karibische Küstenstadt - ein im Jahr 1969 am Reißbrett und mit Millionen-Investitionen zum Gegenpart von Acapulco aufgepumptes ehemaliges Fischerdorf - war ursprünglich nur von den
indianischen Nachkommen der Maya bewohnt. Doch ob das Geld der Urlaubermassen aus Europa, Kanada und den USA nun in eine “Grube” oder in einen “Topf” fällt, macht für die Stadtväter keinen Unterschied, so lange es fällt. Sehr wohl aber mache es einen erheblichen Unterschied, ob die Erholungssuchenden homo- oder heterosexuell seien, so Patricia Novelo von der Homo-Gruppe “Colectivo Diversidad” gegenüber der Nachrichtenagentur EFE: "Neben dem gesellschaftlichen Fortschritt [...] gibt es wirtschaftliche Vorteile, wenn mehr Schwule und Lesben angezogen werden. Sie geben nämlich während ihres Aufenthaltes 45 bis 60 Prozent mehr aus als der Durchschnittstourist." Also beschlossen Cancún und andere Urlaubsorte der Region kurzerhand die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben und verhandeln bereits mit Reiseanbietern, Fluglinien und Hotelketten, um mit maßgeschneiderten Urlaubspaketen künftig gezielt queere Hochzeits-Touristen anzulocken, in deren Ländern die Eheschließung gegenwärtig noch nicht möglich ist - Deutschland zum Beispiel.
Hier eine kurze Übersicht über die Meilensteine der Gleichstellung in Mexiko:
1991:
Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung in die mexikanische Verfassung aufgenommen
2006:
Mexico-City (Bundeshauptstadt) führt auf lokaler Ebene Eingetragene Lebenspartnerschaften ein
Hier eine kurze Übersicht über die Meilensteine der Gleichstellung in Mexiko:
1991:
Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung in die mexikanische Verfassung aufgenommen
2006:
Mexico-City (Bundeshauptstadt) führt auf lokaler Ebene Eingetragene Lebenspartnerschaften ein
2007:
Coahuila (Bundesstaat) führt Eingetragene Lebenspartnerschaften ein und damit praktisch in ganz Mexiko, da laut mexikanischer Verfassung alle Rechte, die Individuen in einem Bundesstaat gewährt werden, auch von allen anderen Bundesstaaten anerkannt werden müssen
2009:
Mexico-City (Bundeshauptstadt) öffnet die Ehe für Schwule und Lesben auf lokaler Ebene
Cancún und andere Urlaubsorte im Bundesstaat Quintana Roo haben angekündigt, die Ehe auf lokaler Ebene für Schwule und Lesben zu öffnen, da die Landesverfassung die Ehe nicht ausdrücklich als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert
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