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Pervers in St. Petersburg

[Berlin] Die Zusammenarbeit zwischen russischen und polnischen Queer-Organisationen mit in Berlin ansässigen wie dem LSVD, dem Berliner CSD e. V. oder dem Mann-o-Meter e. V. hat seit Jahren Tradition. Über den reinen Erfahrungsaustausch gibt es auch gemeinsame Projekte wie das deutsch-polnisch-französische "Schwule Weimarer Dreieck", das u. a. den jährlichen Tolerantia-Preis verleiht oder die deutsch-russische LGBT-Gruppe Quarteera.

Beim CSD Berlin lief letztes Jahr eine russische Delegation mit und gegen die diversen CSD-Verbote in russischen und polnischen Städten gab es regelmäßig Protest-Kundgebungen vor den Botschaften der jeweiligen Länder in der deutschen Hauptstadt. So auch morgen wieder, wenn in St. Petersburg das letzte Woche beschlossene Gesetz gegen sogenannte "Homo-Propaganda" in Kraft treten soll. Kinder und Jugendliche sollen damit vor "Unzucht, Lesbischsein, Bisexualität und Transgender-Identität" geschützt werden - Coming-Out-Gruppen, queere Aufklärungsarbeit und HIV-Prävention würden damit kriminalisiert, ja selbst das Schwenken einer Regenbogenfahne oder das gleichgeschlechtliche Händchenhalten auf der Straße würde Liebende zu Verbrechern machen. Vorbilder hat das Gesetz in den hauptstadtnahen russischen Verwaltungsbezirken Rjasan und Kostroma, sowie der Hafenstadt Archangelsk am Weißen Meer, wo es laut dem palamentarischen Geschäftsführer der Grünen im deutschen Bundestag, Volker Beck, auch bereits zur Anwendung kam. Die Organisatoren des Protests erklärten gegenüber Queer.de, dass das Ziel des Gesetzes sei, die aufstrebende russische Homo-Bewegung mundtot zu machen. Als Mitglied des Europarates widersetze sich Russland zudem der Europäischen Menschenrechtskonvention, "die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sowie das Verbot von Diskriminierung garantiert", erklärte das Portal.

Die Demonstration beginnt morgen, Mi., den 15.02.2012, 17.00 Uhr vor der russischen Botschaft. Adresse: Unter den Linden 63-65, Berlin. _Martin Bach/@GayBrandenburg De

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